Der BER sucht Komparsen für Probebetrieb

Von | 27. Januar 2020
Die Vorfreude wächst. (© Flughafen Berlin Brandenburg / Günter Wicker)

Die Eröffnung des neuen Flughafens rückt näher und die Unkenrufe werden leiser. In den kommenden Monaten sollen die letzten Freigaben durch den TÜV den Weg endgültig frei machen.

Jetzt hat die Flughafengesellschaft mit der Suche nach Freiwilligen für den Probetrieb begonnen. Für die Testläufe ab Ende Juni werden 20.000 Komparsen gesucht. Deren Aufgabe wird es sein, die Rolle von Fluggästen zu spielen und die Abläufe am BER auszuprobieren. Bezahlt wird der Einsatz nicht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten aber ein Lunchpaket bestehend aus einem Sandwich, einem Apfel und zwei Schoko- oder Müsliriegeln. Außerdem gibt es Kaffee, Tee, Wasser und Saft. Allein die Aussicht, den BER vorzeitig unter die Lupe nehmen zu können, dürfte dennoch für reichlich Interesse sorgen.

Wer mitmachen will, muss volljährig sein, sich auf Deutsch verständigen können und in der Lage, längere Wege zu Fuß zu bewältigen. Daher wird bequemes Schuhwerk empfohlen. Ein typischer Testtag beginnt um 9.30 Uhr mit der Registrierung in der Ankunftsebene des neuen Terminals. Danach wird das Prozedere eines Abflugs mit Check-in und Sicherheitskontrollen simuliert und anschließend die Ankunft am BER mit Gepäckausgabe. Flugzeuge kommen aber nicht zum Einsatz. Die Passagiere werden in Bussen transportiert. Der Testtag endet nach weiteren Übungen um 15.30 Uhr. Gepäck muss nicht mitgebracht werden. Die notwendigen Utensilien werden gestellt.

Außerdem wird es einige Spezialtermine geben, an denen Notfallübungen, die nächtlichen Abläufe oder Massenprobebetriebe auf dem Plan stehen.

Anmelden kann man sich auf der eigens eingerichteten Webseite www.ber-testen.de

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Hanno Hall

Lebt seit 1997 in Berlin und seit 2010 im Kiez. Verantwortet ntv.de und die ntv Apps. Interessiert sich für Baustellen, Flughäfen und Politik. Geht zu Fuß, fährt Rad, BVG und Auto.

7 Kommentare zu “Der BER sucht Komparsen für Probebetrieb

  1. Maja

    Übrigens gab es das TESTEN, den Testbetrieb schon einmal. Auch damals wurden Komparsen eingesetzt. Kurz vor der geplanten Eröffnung. Die Aufforderung zu „ehrenamtlicher Arbeit“ bei einem professionellen Projekt ist nicht in Ordnung, auch wenn sich genügend Interessenten finden.

  2. Max

    @Maja

    ist ja kein professionelles Projekt sondern von Akteuren, denen man selbst den Amateur-Status ungern zuspricht, von daher alles in Butter …

  3. Kenny

    Damit wird der Begriff „Niedriglohnsektor“ bedeutsam aufgewertet.
    Erhalten Komparsen nicht zumindest eine Aufwandsentschädigung?
    Vielleicht finden sich ja eine paar Berufsaktivisten oder andere Nichtsnutze für diese Testläufe. Erstere sind es schließlich gewohnt, sich freiwillig in Bussen durch ganz Deutschland karren zu lassen.
    Gleich noch ein paar Schildchen und Plakate für die Zeit nach 15:30 Uhr mitbringen…… Berlin soll ja immer eine Reise Wert sein.

  4. ausPankow

    also ich mach mit, um sicher zu gehen, dass der BER auch wirklich aufmacht! 🙂

  5. Poltergeist

    Es gibt für alle Testtermine leider nur noch eine Warteliste.

    1. Max

      Warteliste? Ach was, das ist unser Flughafen, wenn wie den testen wollen, dann machen wir das 😉

      Das wär doch ein schönes Happening, wenn statt den 20000 plötzlich 50000 auftauchen, und selbst das ist ja noch nicht der Realität entsprechend, da künftig pro Tag über 65000 Passagiere abfliegen.

      1. Kenny

        @Max
        50000 Personen wollen ihre Lebenszeit für irgendwelche Tests vertrödeln?
        Für mich nur sehr schwer vorstellbar.
        Ein paar Rentner werden schon da sein, Werktätige eher weniger, die paar neugiergen Studenten oder Schüler wollen dann eher per Segelboot übers Meer oder zum Zielort laufen. Das Fahrrad geht ja auch noch. Verzicht durch Umerziehung benötigt keine Testpersonen im sozialistischen Maßstab.
        Klar, wenn man zwei Tage ein Gespächsthema benötigt, um andere Defizite zu kompensieren, ist der BER das „Event“ schlechthin. Kostet ja keinen Eintritt. Tee und nen Appel gibts ja auch für die Tagestour nebst Pseudo-Erlebnissen mit Leihkoffern.

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