Monats-Archiv: März 2014

Bezirksverordnetenversammlung kompakt

Blick in den BVV-Saal in der Fröbelstraße

Aus der Perspektive des Florakiezes hat sich die Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin (BVV) während ihrer Tagung am Mittwoch nicht mit den ganz großen Themen befasst.

Die Zahl der Zuschauer war gering und die Abgeordneten arbeiteten das Programm in flotten zweieinhalb Stunde ab. In den vielen Tagesordnungspunkten aus Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee findet sich aber trotzdem einiges mit einem Bezug zu Florastraße und Umgebung. Aus unserer Sicht am interessantesten:

  • Straßensheriffs: Eine Zusammenarbeit mit dem Hersteller der sogenannten Straßensheriff-App wurde abgelehnt. Die Anwendung für Smartphones sollte unter anderem dazu dienen, Falschparker zu melden.
  • Tier- und Umweltschutz: Das Bezirksamt wurde aufgefordert zu prüfen, ob insbesondere bei Neubauten Anreize für die Anbringung von Nistkästen für Vögel, Fledermäuse und Insekten sowie für Dach- und Fassadenbegrünungen geschaffen werden können.
  • Öffnungszeiten der Bürgerämter: Im Rahmen eines sechsmonatigen Testlaufs werden die Sprechzeiten bis Ende August donnerstags bis 19 Uhr verlängert. Das Angebot gilt nur für Bürger mit telefonisch oder im Internet reserviertem Termin. Nach Ablauf des Testzeitraums wird ausgewertet, ob sich die ausgedehnte Sprechzeit bewährt.
  • Altkleidercontainer: Im gesamten Bezirk wird es künftig nur noch 20 genehmigte Standorte geben. Das Interessenbekundungsverfahren läuft zur Zeit. Illegal aufgestellte Container sollen beschlagnahmt und versteigert werden. Hier wird derzeit nach einer geeigneten Transportfirma gesucht.
  • Ratskeller: Das Bezirksamt soll prüfen, wie die Räume der ehemaligen Gaststätte Ratskeller im Rathaus an der Breiten Straße wieder öffentlich nutzbar gemacht werden können. Mit diesem Thema wird sich florakiez.de demnächst ausführlicher befassen.

Die nächste Tagung der Bezirksverordnetenversammlung findet am 02. April statt.

Umparkenimkopf – die zweite Plakatwelle rollt

Die Auflösung

Vor zehn Tagen tauchten sie auf, die schwarz-gelben Plakate, die Vorurteile auf die Schippe nahmen und zum Umdenken aufforderten. florakiez.de fand schnell heraus, dass es sich dabei um eine kommerzielle Werbekampagne für den Autohersteller Opel handelt. Jetzt rollt die zweite Plakatwelle über Deutschland, Berlin und den Florakiez in Pankow hinweg. Spätestens jetzt wird auch jedem Fußgänger klar, dass Opel gerne sein Image ändern möchte.

Ein Motiv der ersten Plakatwelle

Ob es klappt? Zumindest hat die Kampagne für Aufsehen und viel Resonanz gesorgt. Auf der Internetseite umparkenimkopf.de gingen massenhaft Tweets ein, die an #umparkenimkopf geschickt wurden. Die meisten positiv. Immer mehr Medien forschten nach und kamen zu demselben Ergebnis wie wir.

Jetzt ist alles Rätselhafte verschwunden. Jetzt folgt die klassische Werbekampagne. Während die eingekauften Schauspieler in der ersten Phase noch von ihren ganz persönlichen Erfahrungen mit Vorurteilen erzählten, posieren sie nun offensiv an verschiedenen Opelmodellen und werden bei einer Probefahrt gefilmt. Dabei sagen sie Sätze wie: „Wow, schönes Fahrgefühl“ (Nadja Uhl), oder „das Auto hat so sahnige Kurven“ (Fahri Yardim), „Das Auto geb ich nicht mehr her“ (Karoline Herfurth). Zu sehen sind die Filme auf der Internetseite umparkenimkopf.de. Dort lockt auch ein Gewinnspiel und Fans der Kampagne können T-Shirts mit den Sprüchen kaufen, selbst Strampler sind zu haben. Ein Opel-Logo ist dabei sympathischerweise nicht zu sehen.

Hätten Sie das von Opel gedacht?“ werden wir gefragt. Nein. Aber ob wir deswegen einen Opel kaufen würden?

Mehr zum Thema:
Umparken im Kopf, die neue Opel-Werbung?

Denn wenn et Trömmelche jeit…

Wer von Karneval noch nicht genug hat, der kann sich heute Nachmittag noch im Kindercafé Schönhausen an der Florastraße in Pankow ganz jeck austoben. Dort findet von 16 bis 18 Uhr für alle kleinen Schneewittchen, Drachen, Cowboys und Astronauten ein großes Fest mit Kinderschminken, Maskenbasteln, Theater und Kostümmodenschau statt. Darauf ein dreifaches Alaaf! Alle Eltern, die danach noch weiter durchs Veedel, sorry, durch den Kiez ziehen möchten, sollten wissen, dass das mexikanische Restaurant La Paz in der Florastraße 14 noch immer wegen Umbauarbeiten geschlossen hat und erst nach dem 20. März wieder eröffnet.

Vor dem Einzug der kleinen Karnevalisten: das Café Schönhausen
Kindercafé Schönhausen
Florastraße 27
13187 Berlin
www.schoen-hausen.de

Mehr Termine im Bürgeramt

Bürgeramt Pankow

Bisher konnte man jeden Tag spontan ins Bürgeramt Pankow gehen, um sich umzumelden oder einen neuen Reisepass zu beantragen. Allerdings ging man das Risiko ein, lange warten und im schlimmsten Fall unverrichteter Dinge wieder gehen zu müssen, weil zu viele Menschen den gleichen Gedanken hatten.

Die vollen Wartezimmer soll es in Zukunft nicht mehr geben, zumindest nicht dienstags und donnerstags. An diesen Tagen werden alle Anliegen ab sofort nur noch mit Termin bearbeitet. Ausnahme ist der Berlinpass. Auch wer unter großem Zeitdruck steht, kann sich auf den Bürgerservice verlassen und einen internationalen Führerschein oder einen Express-Pass beantragen, ohne einen Termin zu haben. Allerdings muss die Zeitnot nachgewiesen werden, beispielsweise durch Buchungsunterlagen.

Es gibt nicht nur mehr Termine, mittlerweile können sie auch langfristiger gebucht werden – einen Monat im Voraus, statt einer Woche. Das geht praktisch von zu Hause über das Internet oder das Behördentelefon 115, aber auch an der Information im Bürgeramt im Rathaus Pankow können Termine reserviert werden. Die Änderungen werden erst einmal sechs Monate getestet, dann wird entschieden, ob das Modell dauerhaft umgesetzt wird.

Bürgeramt Pankow im Rathaus Pankow, Breite Straße 24A-26
Sprechzeiten ohne Termin:
Montag      8-15 Uhr
Mittwoch   8-13 Uhr
Freitag      8-13 Uhr

Sprechzeiten mit Termin:
Montag           8-15 Uhr
Dienstag      11-18 Uhr
Mittwoch       8-13 Uhr
Donnerstag  11-18 Uhr
Freitag         8-13 Uhr

Kiezgesicht: Wiebke Schleser

Hier stellen wir in loser Folge bekannte Gesichter aus dem Florakiez in Pankow vor. Menschen, die jeder von uns schon gesehen hat und die zu unserer Gegend gehören wie der M27er-Bus. Diese Woche hat Wiebke Schleser auf unsere Fragen geantwortet. Sie betreibt an der Florastraße 88/89 einen ganz besonderen Buchladen.


Wiebke hält spannende Lektüre bereit

Funktion:
Ich bin die Inhaberin vom BuchSegler, dem Kinderbuchladen. Für mich sind Bücher Nahrungsmittel und machen das Leben bunt! Und darum möchte ich, dass Kinder und Erwachsene möglichst viel davon bekommen.

Seit wann im Kiez: 
Ich wohne seit August 2000 hier und habe den Laden im August 2009 eröffnet.

Mag am Kiez: 
Ich mag die persönlichen Kontakte zu meinen Kunden als auch zu anderen Geschäftsleuten – das Miteinander hier. Außerdem gefällt mir, dass es noch KünstlerInnen gibt, die hier leben und arbeiten und mit ihrer Arbeit den Kiez wunderbar bereichern. Gut finde ich auch, dass die Menschen sich rühren und aufbegehren, wenn die Veränderungen im Kiez zu schnell und an den Menschen vorbei gehen. An der Straße selbst gefallen mir die breiten Gehwege und die Bäume.

Ist genervt von…
…den Baustellen, die sich räumlich und zeitlich lange hinziehen. Auch nerven die Autos, die meist schneller als mit 30 km/h durch die Florastraße fahren und sich um Fußgänger wenig scheren. Mich regen Hundebesitzer auf, die sich um den Hundereck wenig kümmern, Hunde frei umherlaufen lassen mit der Bemerkung „die wollen doch nur spielen“ und dabei das Spiel von Kindern beeinträchtigen.

An dem Tag, an dem Tegel schließt,…
…freue ich mich, dass es den Flugzeuglärm nicht mehr gibt.

Wenn nicht im Florakiez, dann möchte ich am liebsten leben…
…an der Ostsee.

Wünscht sich, …
…dass wir achtsamer miteinander umgehen.

Falschparker-Lücke wird gestopft

Im Florakiez sind Parkplätze ein knappes Gut. Dies führt immer wieder dazu, dass Autos dort abgestellt werden, wo sie nicht hingehören. Ein Fall hat es jetzt bis in die Ebenen der Lokalpolitik geschafft.

In der Neuen Schönholzer Straße stehen im Bereich um die Einfahrt zu den Hausnummern 19-25 häufig Fahrzeuge auf dem Gehweg. Eigentlich soll das durch Poller verhindert werden. Die sind aber so ungeschickt aufgestellt, dass ein Pkw bequem daran vorbeifahren kann. Der Bezirksverordnete Gregor Kijora (SPD) hat sich nun mit einer kleinen Anfrage an das Bezirksamt gewendet, um dem Treiben ein Ende zu machen.

In seiner Reaktion teilt Baustadtrat Kirchner (Grüne) mit, dass bei einer Begehung keine Falschparker gesehen wurden und auch durch das Ordnungsamt und das Straßen- und Grünflächenamt „keine diesbezüglichen Informationen“ zugeleitet wurden. Er kündigt aber trotzdem Abhilfe an. Bis Ende April sollen zwei weitere Poller aufgestellt werden, um das widerrechtliche Parken zu unterbinden.

Noch stehen hier drei (wirkungslose) Poller