Monats-Archiv: März 2014

Rabatt für Frauen am Equal Pay Day

Kurzwaren Böhme, Berliner Straße 13a

Kurzwaren Böhme, Berliner Straße 13a

Ein Stück Kuchen plus Kaffee für nur 2,20 Euro im Café Tiriki, 22 Prozent weniger für hübschen Kleinkram im Café Schönhausen, im Saunarium ein kostenloses Getränk, im Wichelhaus ausgewählte Weißweine zum 22-Prozent-weniger-Schäppchenpreis,  in der Berta Block billiger klettern gehen und beim Pankebuch einen Geschenkgutschein kaufen, der 22-Prozent mehr Wert ist als bezahlt,… Einkaufen könnte am 21. März für Frauen im Florakiez besonders viel Spaß machen!

Die Rabattaktion“22 Prozent weniger“ ist Teil des Equal Pay Days, dem internationalen Aktionstag für eine gleiche Bezahlung von Männern und Frauen.  An diesem Tag  sollen Frauen einmal profitieren, als kleiner Ausgleich dafür, dass sie erst am 21.März durchschnittlich so viel verdient haben, wie Männer im vergangenen Jahr.  Oder anders ausgedrückt: Frauen verdienen im Durchschnitt 22 Prozent weniger als Männer – daher auch der Rabatt von 22 Prozent.

Rote Tasche mit Aufschrift Equal Pay Day

©BPW Germany e.V.

2008 fand der Equal Pay Day erstmals in Deutschland statt, bundesweit beteiligten sich 30 Städte. Die Initiatorinnen des Business and Professional Women Germany e.V. (BPW) fragten damals „Bekommen Sie, was Sie verdienen?“ und stießen damit eine Diskussion über Lohngerechtigkeit zwischen Frauen und Männern an.  Ist es wirklich das Geschlecht, das zur Diskriminierung führt oder sind es traditionelle Rollenbilder, die das Verhalten von Frauen bei der Berufswahl beeinflussen und dazu führen, dass weiterhin meistens Frauen für die Kinderbetreuung in Teilzeit gehen und damit ihre Karriere beenden?  Dieses Phänomen greift das diesjährige Motto auf, etwas sperrig heißt es: „… und raus bist du? Minijobs und Teilzeit nach Erwerbspausen“.  Gefordert wird unter anderem ein „existenzsichernder Mindestlohn“ und, nicht weniger sperrig, „die Durchsetzung der Entgeltgleichheit im Rahmen der Tarifautonomie“.

Neben den politischen Forderungen sind für den 21. März vielfältige Aktionen geplant. An zentralen Orten in Berlin wird ein kostenloses Boulevardblatt mit dem Titel „Extrablatt“ verteilt, das die passenden Schlagzeilen und Hintergründe liefert. Manche Bezirke zeigen Flagge, Marzahn-Hellersdorf und Charlottenburg-Wilmersdorf organisieren dazu noch ein Red Dinner. Pankow beschränkt sich in diesem Jahr auf die Rabattaktion, die  von den Gleichstellungsbeauftragten der Bezirke und des FrauenComputerZentrumsBerlin e.V. initiiert wurde. Auch Bezirksbürgermeister Köhne hat Unternehmen aufgerufen, sich zu beteiligen und Frauen am Equal Pay Day einen Nachlass auf ausgewählte Produkte oder Dienstleistungen zu gewähren. Alle teilnehmenden Geschäfte werden auf der Internetseite www.22-prozent.de aufgelistet. Dort kann man bequem nach Bezirken recherchieren und schauen, ob die eigenen Lieblingsgeschäfte dabei sind. Aus dem Florakiez sind es einige!

Unternehmen, die sich noch an der Rabattaktion beteiligen möchten, können sich direkt an die Gleichstellungsbeauftragte des Bezirksamtes Pankow wenden:heike.gerstenberger@ba-pankow.berlin.de, Tel.: 030 90295 2305.

Letzte Frist für Altkleidercontainer

Altkleidercontainer in der Wollankstraße

In der Wollankstraße

Den überall im Bezirk und im Florakiez herumstehenden Altkleidercontainern geht es endlich an den Kragen. Ab Mittwoch werden – beginnend in Weißensee – die unerlaubt auf öffentlichem Straßenland abgestellten Container mit einer Räumungsaufforderung versehen. Dies hat der für Verbraucherschutz, Kultur, Umwelt und Bürgerservice zuständige Bezirksstadrat Torsten Kühne mitgeteilt.

„Die Aufsteller haben nach Anbringung der Aufkleber zwei Wochen Zeit, die Altkleidersammelcontainer zu entfernen. Geschieht dies nicht, wird das Bezirksamt Pankow die Altkleidersammelcontainer im Wege der Ersatzvornahme durch eine beauftragte Firma beseitigen lassen“, so der CDU-Politiker.

Künftig sollen in Pankow nur noch an 20 Standorten je maximal zwei Container aufgestellt werden dürfen. Laut Kühne gibt es momentan noch über 400 Behälter im Großbezirk. In den letzten Jahren hatte es zahlreiche Beschwerden darüber geben und die Bezirksverordnetenversammlung musste sich mehrfach mit dem Thema befassen.

Die beschlagnahmten Container sollen versteigert werden. Im Florakiez wird es auf öffentlichem Straßenland künftig gar keine Altkleidercontainer mehr geben, denn hier befindet sich keiner der Standorte. Gegen Container auf Privatgrundstücken kann der Bezirk aber nichts ausrichten.

Wer brauchbare Kleidungsstücke spenden und gleichzeitig den Kiez verschönern will, sollte einen großen Bogen um die Container machen. Dankbare seriöse Abnehmer sind unter anderem das Franziskaner-Kloster in der Wollankstraße und die Pankower Kleiderstube in Heinersdorf.

Mehr zum Thema:
Altkleidercontainer verschandeln den Kiez

 

Bunt gebechert

Pink ist im Stück vom Glück beliebt

Einen windigen, regnerischen Tag hatte sich das Café „Stück vom Glück“ in der Wilhelm-Kuhr-Straße für sein einjähriges Jubiläum ausgesucht. Statt Trubel auf der Terrasse war am äußersten Rand des Florakiez in Pankow am Sonntag also ein gemütliches Indoor-Programm angesagt. Die Illustratoren Judith Drews und Hans Baltzer bemalten in der hinteren Ecke des tiefgelegenen Lokals weiße Pappbecher mit bunten Motiven. „Wir werden diese Becher ab Montag bis zum Mai hier im Lokal ausstellen und in der Zeit kann sich jeder einen aussuchen, den er gegen eine Spende mit nach Hause nimmt,“ erklärt Martin Rothenberger, der zusammen mit Monique Albert das Stück vom Glück betreibt. Der Becher müsse zunächst im Café bleiben, erst nach der Finnisage im Mai darf man ihn nach Hause nehmen. Die versprochene Spende geht dann zu 100 Prozent an ein soziales Projekt in Pankow, welches genau steht noch nicht fest.

cups

Alles handbemalt

Seit drei Jahren leben die beiden  Quereinsteiger in der Neuen Schönholzer Straße und das Café haben sie auch deshalb gegründet, weil ihnen ein richtig guter Kaffee in Alt-Pankow fehlte. Sie hat vorher als Niederlassungsleiterin bei einem Personaldienstleister gearbeitet, er ist immer noch nebenberuflich in der IT-Branche unterwegs. Das Lokal zwischen Wollankstraße und Bürgerpark entdeckten sie eher zufällig als sie mit dem Hund Gassi gingen. Nach einer Marktanalyse entschieden sie sich, den Schritt zum Barristadasein zu wagen.  „Wir haben uns immer überlegt, was wir machen, wenn das Café nicht läuft,“ sagt Rothenberger. Aber das wäre überhaupt nicht das Problem gewesen. Im Gegenteil. Das Stück vom Glück war von Anfang an so beliebt, dass die Besitzer jeden Tag in der Woche einen 14-Stunden-Tag bewältigen mussten, auch weil sie den Anspruch haben, ihre Kuchen und Muffins selbst zu backen.

„Im Sommer stand es mit dem Stück vom Glück auf der Kippe,“ erinnert sich Rothenberger. „Wir haben sechs Wochen dicht gemacht und wussten nicht, ob wir danach überhaupt wieder eröffnen.“ Die Arbeit sei ihnen einfach über den Kopf gewachsen und sie seien sich deshalb nicht sicher gewesen, weitermachen zu können. Inzwischen gönnt sich das Café am Dienstag einen Ruhetag und es wurden Aushilfen angelernt. Das Konzept formuliert Rothenberger ganz simpel: „Wie machen einfach alles, wie es uns selbst gefällt.“ So hat anscheinend hat jemand vom Team ein großes Faible für den signalfarbenen, textmarkerhaften Rosaton, der sich zieht durch die gesamte Einrichtung. Dadurch wirkt das Stück vom Glück Hello-Kitty-hafter, als es verdient. Denn tatsächlich kann man hier wirklich gut Kaffee trinken, frühstücken und bei laueren Temperaturen auf der Terrasse Kuchen essen.

Stück vom Glück, Wilhelm-Kuhr-Str. 2, 13187 Berlin
Dienstag Ruhetag; Montag, Mittwoch und Donnerstag 8 – 18 Uhr, Freitag 8 – 19 Uhr, Samstag 10 bis 19 Uhr, Sonntag 10 bis 18 Uhr
www.facebook.com/StueckVomGlueck

Hier wird Kaffee gebrüht: die Theke vom Stück vom Glück

Ist Pankow der Fluglärm egal?

Helmut Möller, Harald Moritz, Wolfram Kempe und Rolf-Roland Bley

Helmut Möller, Harald Moritz, Wolfram Kempe und Rolf-Roland Bley

Die meisten Bewohner Pankows und der Gegend rund um die Florastraße scheinen sich mit dem Fluglärm arrangiert zu haben. Das Interesse an der Informationsveranstaltung der Bürgerinitiative „Tegel endlich schließen!“ am Samstag Nachmittag war jedenfalls enttäuschend. Nicht ganz 50 Zuhörer, davon etliche aus Reinickendorf, hatten den Weg in den Betsaal des ehemaligen jüdischen Waisenhauses an der Berliner Straße gefunden. Es mag sein, dass das durch Flughafenchef Mehdorn verkündete Ende der Diskussion um den Weiterbetrieb des Flughafens seinen Teil dazu beigetragen hat. Die Flieger brausen jedenfalls schon seit Jahrzehnten über Pankow und da scheint es bei vielen Anwohnern nicht mehr darauf anzukommen, ob im Herbst 2015 oder im Frühjahr 2016 Ruhe einkehrt.

Auf dem Podium saßen Organisator Helmut Möller, Rolf-Roland Bley, der als Mitglied der „Bürgerinitiative gegen das Luftkreuz auf Stadtflughäfen“ der Fluglärmkommission angehört, Harald Moritz, Verkehrspolitischer Sprecher der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus und Wolfram Kempe, Verkehrspolitischer Sprecher der Linksfraktion in der Bezirksverordnetenversammlung. Der Pankower Umweltstadtrat Kühne (CDU) erschien nicht, obwohl er zugesagt hatte. Da kein Vertreter des Flughafens, des Senats oder der selbsternannten Tegel-Freunde vor Ort war, wurde nicht kontrovers diskutiert. Die Teilnehmer informierten über ihre Arbeit und beantworteten die Fragen der Bürger. Der frühere Umweltminister Jürgen Trittin mischte sich unter das Publikum. Der Grünen-Politiker ist als Kiezbewohner unmittelbar vom Fluglärm betroffen. Zu Wort meldete er sich nicht.

Gefühlt hat der Lärm in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Zwar sind die Flugzeuge grundsätzlich leiser geworden, aber die Zahl der Flüge steigt und steigt. Außerdem kommen wegen der immer höheren Passagierzahlen auch größere Maschinen zum Einsatz als früher. Während in Tegel immer häufiger gelandet und gestartet wird, ist der alte Schönefelder Flughafen alles andere als ausgelastet. Das Land Berlin ist aber weder gewillt, das Nachtflugverbot zu verschärfen, noch die Airlines zum Umzug nach Schönefeld zu nötigen. Die Lokalpolitiker in den betroffenen Bezirken sehen das anders, sind aber machtlos. Erläutert wurde außerdem, dass Pankow nicht in der Lärmschutzzone von Tegel liegt und daher auch keine regelmäßigen Messungen durchgeführt werden. Deshalb gibt es hier auch keinen Anspruch auf Lärmschutzmaßnahmen oder gar Entschädigungen. In das 2007 verschärfte Lärmschutzgesetz wurde extra für Tegel eine Sonderregelung aufgenommen. Sie besagt, dass wenn ein Flughafen innerhalb einer Frist von zehn Jahren geschlossen werden soll, keine neuen Lärmschutzmaßnahmen ergriffen werden müssen.

Das Fazit der Veranstaltung fällt mit „man kann eigentlich nichts machen“ ernüchternd aus. Als Trost bleibt den Lärmgeplagten aber, dass Tegel über kurz oder lang geschlossen wird. Und das ist auch ein Verdienst der Bürgerinitiativen. Allerdings verhält es sich beim Fluglärm wie mit dem Geld. Wenn es verschwindet ist es nicht weg, sondern woanders. Sprich: wenn der Norden Berlins von Tegel erlöst ist, wird es im Süden der Stadt und in Brandenburg richtig laut.

Nützliches zum Thema Fluglärm:
Keine Lärmschutzzone: Ohren zu und durchhalten
Messergebnisse im Internet: Grüne und rote Punkte zeigen den Geräuschpegel
Start nach Westen oder Osten: Ja, wie fliegen sie denn?
Flugbewegungen live: Was fliegt denn da über der Florastraße

Baustellen-Rundgang

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Der Bauboom rund um die Florastraße befindet sich zur Zeit auf seinem Höhepunkt. Die attraktive Gegend, die trotz allem absehbare Schließung von Tegel,  die niedrigen Zinsen und die große Nachfrage nach Wohnungen in Berlin sorgen dafür, dass an vielen Stellen Neubauten hochgezogen werden. Es entstehen sowohl Eigentums- als auch Mietwohnungen.

Für die bereits hier wohnenden Menschen sind die zahlreichen Baustellen eine Belastung. Schon früh morgens rumpeln schwere Baufahrzeuge durch den Kiez, Staub und Dreck verschmutzen die Straßen und vielerorts gibt es ausgedehnte Parkverbote.  Außerdem kommt die Infrastruktur dem hohen Tempo nicht überall hinterher. Sowohl bei Kita- als auch bei Schulplätzen gibt es Engpässe.

Zu den fertigen Neubauten zählen zwei Baugemeinschaften in der Görschstraße (eine mit, eine ohne Tiefgarage), ein Teil der Floragärten (teilweise Mietwohnungen, mehrere Tiefgaragen), ein Haus in der Heynstraße (ausschließlich Mietwohnungen und Tiefgarage) und eine Baugemeinschaft in der Florastraße (ohne Tiefgarage)  gegenüber der Eulen-Apotheke.

In den Floragärten wird zur Zeit am vorletzten Bauabschnitt gearbeitet. Die Wohnungen werden in der zweiten Jahreshälfte bezugsfertig. Der letzte Bauabschnitt der Floragärten mit weiteren Wohnungen und Townhäusern soll im Frühjahr in Angriff genommen werden. Direkt nebenan in der Görschstraße gegenüber der Kita entsteht mit dem Florahof ein Wohnprojekt nur für Frauen (keine Tiefgarage). Der Rohbau ist fast vollendet.

Die beiden Baugemeinschaften in der Gaillardstraße (zwei Vorderhäuser, drei Gartenhäuser, Tiefgarage) sind fast fertig. Ebenso die Baugemeinschaft im Knick der Brehmestraße. Dort ensteht außerdem ein Mietshaus. Die Wohnungen sollen ab Juli vermarktet werden (keine Tiefgarage). Auch die lang umstrittene Baugemeinschaft in der Brehmestraße/Ecke Heynstraße macht deutliche  Fortschritte. Hier entstehen sechs Häuser und eine Tiefgarage.

Auf der anderen Seite der Mühlenstraße  tut sich vergleichsweise wenig. Einziges aktuelles Projekt ist der Umbau des ehemaligen Parksanatoriums zu hochwertigen Eigentumswohnungen.

Die Bauerei wird den Kiez noch einige Jahre begleiten.  Denn es gibt noch eine handvoll freie Grundstücke, die zum Teil schon mit konkreten Projekten beplant sind. Dazu folgt an dieser Stelle in den kommenden Tagen ein separater Artikel.

 

Ausgezeichneter Buchsegler

 

Buchsegler Preisverleihung

Preisvergabe in Leipzig (Bild: Isabelle Grubert)

Wiebke Schleser räumt ab. Die Kinderbuchhändlerin aus der Florastraße in Pankow wurde am Donnerstag auf der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Sie erhielt den dritten Platz beim avj-Kinderbuchhandlungspreis 2014. Gewürdigt wurden die regelmäßig im Buchsegler stattfindenden Baustellenlesungen. Aus der Begründung der Jury:

„Gekonnt wandelt der Kinderbuchladen das Übel einer Baustelle vor der eigenen Türe in eine kreative Aktion für seine kleinen Leser um. Hauptbestandteil der Aktion waren verschiedene Lesungen von LieblingsBaustellenBüchern, bei denen sich die Kinder vor Ort gleich einen Eindruck von dem Gehörten verschaffen konnten. Angetan mit Warnweste und Helm wurden die Baumaschinen bestaunt und die Bauarbeiter befragt. Danach konnten alle gesammelten Eindrücke zum Thema „Baustelle“ mit Papier, Stiften und Knete kreativ umgesetzt werden.“

Den ersten Preis erhielt die Kinderbuchhandlung Naseweis aus Stuttgart, der zweite ging an das Nimmerland aus Mainz. Wir gratulieren von Herzen und weisen auf die nächste Veranstaltung im Buchsegler hin: am 21.3. liest Birge Tetzner für Kinder ab 7 aus ihrem Buch „Fred im Reich der Nofretete“. Die Baustelle vor der Tür des Buchseglers ist erst einmal verschwunden. Sobald das Pflaster wie geplant wieder aufgerissen wird, kehren auch die Baustellenlesungen zurück. Bisher wurde der Buchsegler mit dem Gütesiegel Leseförderung 2013/2014 ausgezeichnet und war Landessieger Berlin beim avj-Kinderbuchhandlungspreis 2013.

Mehr zum Buchsegler:
Kiezgesichter: Wiebke Schleser

Kleine Runde, große Themen: Akteurstreffen Pankow

 

Da war Kirchner schon weg: Michael Engler, Ines Lekschas, Timo Heimlich, Stephanie Draack, Irene Krombach und Thomas Brandt

Da war Kirchner schon weg: Michael Engler, Ines Lekschas, Timo Heimlich, Stephanie Draack, Irene Krombach und Thomas Brandt

Jens-Holger Kirchner kam pünktlich und packte seine Thermoskanne aus. Pankows Baustadtrat bringt zu vielen Veranstaltungen seinen eigenen Tee mit, dass wussten die meisten Teilnehmer des Akteurskreis Pankow, der sich am Mittwoch Abend im Stadtteilzentrum an der Schönholzer Straße traf. So ging es im Nachbarschaftscafé im Erdgeschoss recht familiär zu, neben Kirchner waren unter anderem die Vorsitzende der IG Pankow, Stephanie Draack dabei, Thomas Brandt und Michael Engler vom Verein „Für Pankow“, Ines Lekschas, Leiterin der Jugendkunstschule, und Timo Heimlich von der Freien Evangelischen Gemeinde. Er erklärte für die etwa zehn Anwesenden, dass der Akteurskreis sich 2009 gebildet habe, mit dem Ziel, sich für Pankow zu vernetzen. Zwischenzeitlich sei das Engagement ein wenig eingeschlafen, soll aber nun neu belebt werden. Zwei Themen sollten das Treffen bestimmen: die Verkehrssituation im Bezirk bis 2020 und die Städtepartnerschaft zu Kolberg und Aschkelon.

Rüber, rein und links wieder raus

Zum Thema Verkehr im Florakiez sagte Kirchner erneut, dass neue Zebrastreifen geplant sind, auch zur Sicherung der Schulwege im Kiez. Der eine soll in Höhe der Görschstraße über die Florastraße führen, der andere über die Wollankstraße. An der gleichen Straße liegt der Rewe-Supermarkt, und der peile, so Kirchner, eine eigene Verkehrsführung an. Normalerweise gilt im Bezirk für den Autoverkehr zu Supermärkten die Regelung „Rechts rein, rechts raus“, was dazu führt, dass man aus dem Wedding kommend nicht links zu Rewe einbiegen kann, sondern einen Schlenker über den Florakiez fährt, oder eben einen anderen Supermarkt aufsucht. Rewe ist an einer anderen Lösung interessiert, bietet wohl auch an, eine Ampelanlage zu finanzieren, die das Linksabbiegen auf den Supermarktparkplatz ermögliche, doch der Bezirk lehnt das ab. Auf die Frage warum das so sei, antwortete Kirchner, dass es zu weit gehe, wenn Einkaufsketten zur Gewinnoptimierung den öffentlichen Raum gestalten. Nichtsdestotrotz habe der Konzern inzwischen einen Anwalt eingeschaltet.

Hier geht's rein zu Rewe

Hier geht’s rein zu Rewe

Ganz in der Nähe des Supermarkts liegt die S-Bahnbrücke, die Pankow und Wedding trennt. Die sei „komplett durch“ und mit Sicherheit stehe hier eine Sanierung mit den üblichen Einschränkungen ins Haus. Die S-Bahn weiter hinauf liegt die Kleingartenanlage Famos. Das Grundstück werde nun auch von der Bahn verkauft, so Kirchner. Jedoch nicht an Investoren und Baugruppen, sondern an die Kleingärtner selbst. Gleichzeitig setzt sich die Verdichtung in Alt-Pankow weiter fort und mit ihr erhöht sich der rollende und stehende Verkehr. Damit sind auch die vielen Fahrräder gemeint, die am S- und U-Bahnhof Pankow kreuz und quer stehen. Eine wirkliche Lösung gibt es an der Stelle noch nicht.

Fahrradparkhaus und Planstraße Ost-West-Verbindung

Sollte das Krieger-Grundstück bebaut werden, so ist hier laut Kirchner eine betreute Fahrradunterbringung geplant, denn der Bezirk entwickelt sich gerade zum beliebten Fahrradfahr- vor allem aber auch Fahrradklaubezirk. Durch das geplante Einkaufszentrum würden etwa 32.000 bis 36.000 zusätzliche Autofahrten im Bezirk generiert, nicht wenige würden direkt durch oder in den Florakiez hinein führen. Angst macht dem Bezirk in diesem Zusammenhang auch die sogenannte Planstraße Ost-West, kurz POW. Sie soll als Verlängerung der Granitzstraße von der Berliner Straße bis zur Mühlenstraße führen. Die Senatsverwaltung sieht diese Straße als unverzichtbar an, wenn der Ortskern Pankow entlastet werden soll. Der Bezirk hingegen hält sie für überflüssig, weil dadurch der Verkehr nur später in die Florastraße geleitet wird und die Idee eines Stadtplatzes an der südlichen Seite des S-Bahnhofs Pankow damit gestorben wäre.

Jazz, Kunst und Kolberg

Nach den informativen Ausführungen von Jens-Holger Kirchner, trug Ines Lekschas von der Jugendkunstschule den Stand zum geplanten Schüleraustausch zwischen Kindern aus Pankow mit den Partnerstädten Kolberg (Polen) und Ashkelon (Israel) vor. Geplant ist, dass 10 Kinder mit zwei Begleitpersonen aus Kolberg im September zum Art Camp, das vom 8. bis zum 13. September stattfindet, zu uns kommen. Zu dieser Zeit feiern die Städte zudem ihr 20-jähriges Partnerjubiläum. Die Jugendkunstschule wurde vom Bezirk gebeten, diesen Austausch zu organisieren, steht nun aber vor einem Finanzierungsproblem. Woher sollen einige tausend Euro kommen, die für Programm und Verpflegung der Kinder dringend notwendig sind? Es wurde beschlossen, Bürgermeister Matthias Köhne (SPD) um ein Gespräch zu bitten. Schließlich sei die Initiative vom Rathaus ausgegangen.

Zum Ende der Veranstaltung wurden noch Termine bekannt gegeben. So findet das Festival „Jazz im Park“ vom 6. bis zum 8. Juni im Bürgerpark statt, in der Woche gibt es auch ein Kunstfest im Schloßpark  und das Fest an der Panke läuft vom 12. bis zum 14. September. Das nächste Akteurstreffen Pankow ist für den 8. Oktober geplant, eingeladen sind dazu nicht nur Vereine oder Interessensgemeinschaften, sondern auch ganz normale Menschen, die sich gerne für Pankow einbringen möchten.

Mehr zum Thema Famos, Bauen und Kirchner:
Interview mit Baustadtrat Kirchner (Teil 1): “Das hat der Kiez nicht verdient”
Interview mit Baustadtrat Kirchner (Teil 2): “Die größtmögliche Sicherheit ist Eigentum!”
Interview mit Baustadtrat Kirchner (Teil 3): “Eine Kiste ist kein Denkmal”
Eine Insel kommt zurück

Tegel wird geschlossen!

Hartmut Mehdorn (Foto: Günter Wicker/Flughafen Berlin Brandenburg)

Hartmut Mehdorn (Foto: Günter Wicker/Flughafen Berlin Brandenburg)

Wenn der BER eröffnet wird, dann heißt das für den Flughafen Tegel? „Dass er geschlossen wird. Sechs Monate später.“ Mit dieser überraschend deutlichen Aussage hat Hartmut Mehdorn die Diskussionen und Gerüchte um den Weiterbetrieb von Tegel in den letzten Sekunden eines Interviews mit dem rbb beendet.

Allerdings ist immer noch nicht klar, wann der BER eröffnet wird. „Wir nennen den Termin erst, wenn wir ihn einhalten können“, erklärte Flughafenchef Mehdorn zum wiederholten Male. Durch die teilweise aggressiven Fragen der Interviewer ließ er sich nicht aus der Ruhe bringen und konterte mit Sprüchen wie „Wir sind hier keine Buddelkiste, wo alle kreuz und quer rumschnuppern können“. Mehdorn zeigte sich zuversichtlich, dass die Bauarbeiten in absehbarer Zeit abgeschlossen werden. Durch die dann fälligen Prüfungen unter anderem von TÜV und Luftfahrtbehörden gebe es aber eine „gewisse Fremdbestimmung“. Die erlaube es  ihm nicht, „heute sauber und zuverlässig zu sagen, dann und dann fliegt das Ding.“

Mehdorn äußerte sich auch zu seinen früheren Aussagen über Tegel. Er lasse sich das Denken und Sprechen nicht verbieten, habe aber nicht gefordert, den alten Flughafen offen zu halten, so der Manager. Er habe lediglich darüber reden wollen, ob die Rahmenbedingungen des Schließungsbeschlusses für Tegel sich aus heutiger Sicht nicht geändert hätten.

Mehdorn bestritt erneut, dass es beim Neubau des Flughafens eine Kostenexplosion gegeben habe. „Wenn ich einen größeren Flughafen baue, dann kostet das mehr Geld. Ein Flughafen, der doppelt so groß wird, kostet auch doppelt so viel.“

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Frühlingsgefühle

Die Sonne scheint auf den Florakiez in Pankow, auf jeder Parkbank sitzen Verliebte. Dort essen die Paare Eis und lesen einander Gedichte vor. Klar dass diejenigen, die noch immer auf Amors Pfeil warten, nicht einfach zusehen wollen. So fand sich gestern  Eingang zum Bürgerpark der Hinweis auf einen Singletreff in der Nähe. In Kinderschrift. Zielgruppe: 11 bis 16 Jahre. Wir wussten gar nicht, dass man in der Altersklasse von einem Beziehungsstatus redet. Aber wie heißt es so dazu schön bei facebook: „Es ist kompliziert.“

Frühlingsgefühle

Wo einst die traurigen Gummibärchen wohnten…

Hier zieht Liebling Kreuzberg ein

Hier zieht Liebling Kreuzberg ein

Wenn Plastikfolie hinter stumpfe Scheiben geklebt wird und Maler den Türrahmen und Wände streichen, sind das untrügliche Zeichen dafür, dass der Leerstand im Florakiez an einigen Stellen bald ein Ende hat. An der Florastraße 42, dort wo früher Gummibärchen vergeblich auf ihre Käufer warteten, zieht am 15. März das Frauenmodegeschäft Liebling Kreuzberg ein. Plakate im Fenster verkünden, dass der Laden mit Stammhaus am Mehringdamm noch Aushilfen braucht. Betreiberin Stefanie Leh kennt Alt-Pankow noch aus ihrer Jugend und sieht in der Gegend große Parallelen zum Bergmannkiez von früher. Es sei noch eine richtige Nachbarschaft, sagt sie und solch eine Umgebung hätten sie für ihren zweiten Laden gesucht. Genau wie in Kreuzberg, wird Liebling Kreuzberg auch in dieser Filiale einen Euro pro verkauftem Artikel an einen guten Zweck spenden. In Pankow fiel die Wahl auf den Kinderbauernhof Pinke Panke.

Auch im ehemaligen Schlecker-Markt an der Wilhelm-Kuhr-Straße, Ecke Wollankstraße, standen am Samstag die Maler. Sie streichen die Wände und Säulen knallblau und mehrere Zettel im Fenster kündigen an, dass es demnächst einen neuen Küchenhändler der Küchenbörse Linnig geben wird. Der bietet nach eigenen Angaben Küchen „to go“ an. Im Pankower Kontext dachte man bei dieser Wortwahl eher an die roten Smileys aus der Ekelliste. Aber hier wird wohl gemeint sein, dass die Küchen einfach zusammenzustellen und günstig sein werden. Die Webseite würde auf jeden Fall auch zu einem dauerausverkaufendem Matratzenhändler passen.

Gegenüber, an der Wollankstraße 128, eröffnet den Gerüchten nach ein Weinladen mit Verköstigung. Ein paar Häuser weiter, neben der Eiche, wird auch gearbeitet. Aber statt eines trendigen Konzeptstores siedelt sich angeblich das Büro eines Handwerkers an.

An der Florastraße 10, neben der neuen Bar des Wichelhauses, stehen plötzlich Eiermann-Schreibtische und  Schubladenelemente im renovierten Raum. Früher wurden hier Steuererklärungen gemacht, nun zieht Steffen Janke, freiberuflicher Architekt aus der Nachbarschaft, ein.

Diskussion „Die Wohnsituation rund um Tegel“

Tegelschliessen

Tegel ist immer noch nicht geschlossen. Mit viel Glück wird es im Herbst 2015 oder im Frühjahr 2016 soweit sein. Wenn es nach Flughafenchef Mehdorn geht, bleibt uns der Airport aber samt Fluglärm dauerhaft erhalten. 

Die Bürgerinitiative Tegel endlich schließen kämpft für eine Einhaltung des Nachtflugverbots und setzt sich dafür ein, dass Tegel rasch dicht gemacht wird. Am kommenden Samstag veranstaltet die Initiative eine Podiumsdiskussion in Pankow. Zum Thema „Die Wohnsituation rund um Tegel“ stehen Rede und Antwort:

  • Harald Moritz, Verkehrspolitischer
    Sprecher der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus
  • Dr. Torsten Kühne (CDU),
    Pankower Bezirksstadtrat für Verbraucherschutz, Umwelt und Bürgerservice
  • Wolfram Kempe, Verkehrspolitischer Sprecher der Linksfraktion in der BVV Pankow

Alle Pankower Bürger sind herzlich eingeladen.

Termin: Samstag, 15. März, 13.00 Uhr
Ort: Jüdisches Waisenhaus, Berliner Straße 120-121

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„Wegen Tegel ist noch keiner abgesprungen“

Es tut sich etwas in der Wollankstraße. Das Grundstück an der Ecke zur Pradelstraße wurde geräumt und Bäume mussten gefällt werden. In gut zwei Jahren soll hier ein neues Gebäude stehen und eine Baugruppe einziehen. Der Projektsteuerer Günter Rose von mrp Berlin erklärt im Gespräch mit florakiez.de, warum man in Pankow lange auf eine Baugenehmigung wartet und weshalb das Haus mit dem Namen PO3 nun doch mit Tiefgarage gebaut wird.

florakiez.de: Herr Rose, was wird an dieser Ecke genau gebaut?

Günter Rose: Geplant sind 21 Einheiten, wovon zwei Gewerbeflächen sind. Der Bezirk Pankow wünscht sich, dass mindestens eine Eckeinheit, die hat hier circa 60 Quadratmeter, Gewerbe wird. Außerdem werden wir nun doch eine Tiefgarage mit 13 Stellplätzen bauen, um die Parkplatzsituation zu entlasten.

So sieht das Grundstück an der Pradelstraße Ecke Wollankstraße jetzt aus.

Wer zieht denn an diese Ecke ein und wie teuer ist es?
Es werden Familien aus ganz Berlin in das Haus einziehen. Ein paar kommen aus Pankow, andere aus dem Wedding, dem Prenzlauer Berg und Neukölln. Der Quadratmeter kostet im Durchschnitt 2650 Euro.

Ist noch etwas frei und wann wird das Gebäude fertig?
Es sind noch vier Wohnungen zu haben. Ende 2012 wurde das Grundstück durch die P03GbR gekauft. Wann genau das Projekt fertiggestellt wird, können wir noch nicht genau sagen, denn wir warten noch immer auf die Baugenehmigung. Aber wir peilen Ende 2015 an.

Gibt es in Pankow größere Probleme mit Baugenehmigungen als anderswo? 
Unter dem neuen Stadtrat (Jens-Holger Kirchner; Anm. d. Red.) hat sich einiges zum Besseren verändert, aber es ist noch immer mühsam, auf die Baugenehmigung zu warten. Pankow ist einer der Bezirke, bei dem die meisten Bauanträge eingehen. Durch die, sagen wir es mal vorsichtig, schwierige Personalstruktur, zum Teil werden Stellen von Langzeiterkrankten nicht besetzt, kommt es leider immer wieder zu Verzögerungen. Bei einem anderen Projekt von uns in Pankow haben wir 2012 zum Beispiel neun Monate auf die Baugenehmigung gewartet. Das führt zu ganz schönen Problemen.

Die wären?
Wenn es mit der Baugenehmigung so lange dauert, gibt es immer Baugruppenmitglieder, die den Stress der Ungewissheit nicht gut aushalten und dann manchmal auch wieder die Gruppe verlassen. Hoffen wir, dass der PO3 dieser Stress erspart bleibt. Nach ersten Startschwierigkeiten sind wir ja jetzt gut belegt.

So soll es künftig aussehen: PO3 (Bild: mrp Berlin)

Nicht alle Baugemeinschaften tragen den Stempel „Gut und Fair“, da gab es in der Vergangenheit große Probleme im Kiez. Wie kann man dieser Situation als Projektsteuerer begegnen?
Ich sage den Leuten auf der Straße immer, dass es theoretisch richtig ist, dass es durch die Neubauten der Baugruppen zu Aufwertung und Verdrängung kommt. Allerdings ist das Gegenargument, dass die Leute, die hierher ziehen, auch Wohnungen frei machen. Zum Teil führte die Konkurrenzsituation unter den Baugemeinschaften in Pankow dazu, dass die Grundstücke teurer wurden, aber da haben auch Bauträger kräftig mitgemacht. Ein extremes Beispiel ist die Fläche des ehemaligen Roseneck in der Brehmestraße Ecke Gaillardstraße. Die angespannte Situation hat letztendlich dazu geführt, dass die Grundstückspreise auch für Baugruppen so steigen, dass dieses Modell, bei dem ja keiner Gewinne einstreicht, für viele nicht mehr finanzierbar ist. Aber zur Ehrenrettung der Baugruppen muss man auch sagen, dass sich Menschen aus Baugemeinschaften meistens nicht nur für ihr Haus, sondern auch für ihre Nachbarschaft engagieren und den Kontakt und ein Miteinander suchen. Es sind Leute, die nicht isoliert leben möchten, sondern sich einbringen, was immer dem Kiez gut tut.

Und die Bäume, die gefällt wurden?
Die werden wir nicht auf dem Grundstück selbst ausgleichen können, das ist schlicht zu klein. Wir haben uns also entschlossen, die fällige Ausgleichszahlung an den Bezirk zu leisten.

Was bedeutet die verzögerte Schließung von Tegel für Bauprojekte im Florakiez?
Das hat kaum einen Einfluss. Es ist zumindest noch keiner wegen Tegel abgesprungen. Wir bauen hier sowieso mit Dreifachverglasung, um den Straßenlärm draußen zu halten.

Ist der Pankow-Hype vorbei?
Nein, der geht noch weiter. Es gibt weiter „Verrückte“, die weiter 1000 Euro pro Quadratmeter Baugrund verlangen.

Günter Rose, geboren 1965, ist Projektsteuerer für Baugemeinschaften. Im Florakiez hat er unter anderem eine Baugemeinschaft an der Görschstraße zu Ende geführt. Eine Baugemeinschaft an der Brehmestraße wird noch fertig gestellt.