Monats-Archiv: Dezember 2013

Mehr als ein Teller Suppe – Besuch im Pankower Kloster

Die Tanne vor dem Franziskanerkloster ist mit einer Lichterkette schlicht geschmückt. Hinter den meisten Fenstern des Gebäudekomplexes an der Wollankstrasse 19 in Pankow ist es noch dunkel, nur in der Küche herrscht früh morgens geschäftiges Treiben. An sechs Tagen in der Woche werden Hilfesuchende von acht bis 14.30 Uhr in der Suppenküche mit warmem Essen versorgt.

„Montags ist für mich Wochenende, denn da ist hier immer zu.“, erzählt Alex draußen vor der Tür an der Raucherbank. Der kompakte, mittelgroße Mann mit knallblauer, dicker Daunenjacke kommt sechsmal in der Woche hierher. Die Suppenküche strukturiert seinen Tagesablauf. Er lebt in einem Obdachlosenheim in der Osloerstraße. Morgens um 7 Uhr läuft er dort los, um hier ab 8 Uhr seine Freunde zu treffen. Die Zeit von 8 bis 14.30 hier in der Suppenküche fühlt sich für ihn an, als würde er zur Arbeit gehen. „Ick schaue hier so ein bisschen nach dem Rechten. Det es keine Klopperreinen jibt und vor allem ken Alkohol in den Speisesaal jeschmuggelt wird.“

Etwa 450 Mahlzeiten werden hier am Tag zu bereitet

Neben Alex steht eine große Kiste mit Weihnachtsschmuck und Kuscheltieren zum Mitnehmen. Männer und Frauen mit Rucksäcken oder Rollkoffern kommen vorbei und werfen einen kurzen Blick in die Kiste, um dann mit Lichterkette oder Kuschelaffen Richtung Suppenküche zu verschwinden. Bis zu 450 Essen bereitet das Team aus den täglichen Sachspenden zu: Lebensmittel, die von den Mitarbeitern ab 6.30 Uhr von den umliegenden Geschäften abgeholt werden. Seit einem Jahr liegt der große „Rewe“-Markt direkt neben dem Kloster. Sehr zur Freude von Bruder Andreas, dem Leiter der Suppenküche. Während der Bauzeit des Supermarktes suchte der Franziskaner bereits den Kontakt mit der Geschäftsleitung. Es war sofort klar, dass die Suppenküche ein willkommener Dauerabnehmer für ausrangierte Waren werden wird. Jetzt bewährt sich das „Nachbarschafts- Modell“. Außerdem halten zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiten den Betrieb im Franziskanerkloster am Laufen. „Es gibt soviel Zuspruch und Interesse an unserer Arbeit, dass wir inzwischen sogar Anfragen von ehrenamtlich Interessierten abweisen müssen.“, erklärt Bruder Andreas zufrieden.

Begegnungen am Tellerrand

In der Adventszeit herrscht auch in der Kleiderkammer neben der Suppenküche Hochbetrieb. Bruder Johannes nimmt Jacken, Hosen, Pullover und dicke Wollmützen von Spendern jederzeit entgegen. Die Spenden werden dankend angenommen, doch für viele Besucher ist das Materielle oft nur ein Vorwand, um mit Anderen zusammenzukommen und die Suppenküche als Begegnungsstätte zu nutzen. „Hier kriegste mehr als nur nen Teller Suppe. Ick habe hier mene besten Freunde kennengelernt.“, sagt Alex und muss dann mal los, sich rechtzeitig in die Schlange vor der Essensausgabe einreihen.

Franziskanerkloster
Wollankstraße 18
13187 Berlin
030-488 39660
suppenkueche@franziskaner.de
Spenden können in der Kleiderkammer abgegeben oder vor der Tür abgelegt werden. Erwünscht sind Kleider und Hygieneartikel. 

Buchtipps vom Buchsegler

Weihnachten steht vor der Tür und die Pankower Kinder freuen sich auf ihre Ferien. Die einen fahren zu ihren Großeltern, die anderen bleiben im Florakiez und genießen ihre Zeit ohne Schule oder Kita. Für alle, die es sich mit ihren Kindern auf dem Sofa gemütlich machen möchten und alle Last-Minute-Geschenkkäufer gibt Wiebke Schleser von der Kinderbuchhandlung Buchsegler ihre Lektüretipps.

Eltern der Kleinsten empfiehlt Schleser „Die allerbeste Schnee-Idee“ von Julia Weiss und Henrike Wilson aus dem Coppenrath-Verlag (11,95 Euro, September 2013). In dem schlicht, aber liebevoll gestalteten Werk geht es um den kleinen Bären, der neugierig anfängt mit Schnee zu spielen. Was daraus werden kann, wenn er und seine Freunde experimentieren, erzählt dieses Buch mit wenig Text und schönen Bildern.
Er hat, was dem Berliner noch fehlt
Für Kinder ab fünf hat Schleser das Buch „Ralf Rüdiger – Ein Rentier sucht Weihnachten“ von Christian Seltmann und Astrid Henn aus dem Arena-Verlag (12,99 Euro, September 2013) auf Lager. Es handelt von einem Rentier, das auf einem kleinen Zettel notiert hat, worum es an Weihnachten geht: „Frieden, Liebe und Freude“. Mit dieser Information gewappnet, marschiert Rüdiger in die große Stadt der riesigen Kaufhäuser und kurzweiligen Amüsements. Ob er dort fündig wird?
Dieses Rentiert sucht Liebe, Frieden und Freude

Ältere Kinder werden an der Geschichte vom großen Pyränenhund Sam Freude haben. In ein „Ein Hund wie Sam“ von Edward van der Vendel und Philip Hopman (aus dem Niederländischen: Rolf Erdorf, 9,99 Euro, Carlsen-Verlag, Juli 2013) geht es darum, dass sich zwei Kinder dem mächtigen Tier nähern. Wie reagiert Sam darauf? Das textreiche Buch mit kleinen Zeichnungen vermittelt die, vor allem zur Weihnachtszeit nicht unwichtige Botschaft, dass Tiere keine Dinge sind, die man einfach kauft und folglich besitzt. Erwachsene können sich die Zeit zwischen Weihnachtsgans und Sylvesterfondue mit den „Jul-Morden“ aus dem Wunderlich-Verlag vertreiben (14,95 Euro, November 2013). In dieser von Sybille Klöcker herausgegeben Kurzgeschichtensammlung geht es nur um eins, nämlich Mord und Totschlag in Skandinavien.

Wer schon genug gelesen und auch schon alle drei Sissi-Filme durchgeschaut hat, wird Freude am Hörspiel „Ben“ von Oliver Scherz aus dem Silberfisch-Verlag haben (9,99 Euro, Oktober 2013). Es eignet sich für Kinder ab sechs und wird von Martin Baltscheit gesprochen. Ben liebt seine Schildkröte Herr Sowa und möchte ihr ein schönes Leben bieten. Mit der Erwachsenenwelt ist das leider nicht immer vereinbar.

Frau Sina heißt jetzt Franz

„Bald geht’s los!“ steht auf dem Plakat in der Ladentür und das bedeutet eigentlich „sofort“. Denn kaum haben die neuen Besitzer die Schlüssel von Frau Sina erhalten, laden sie auch schon zum „eingeschränkten Baustellen-Betrieb“ ein, schließlich läuft die Kaffeemaschine schon. Theke und Küche haben sie übernommen, ansonsten ist das Geschäft in der Florastraße 25 noch kahl und leer. Das wird sich schnell ändern.

Das erste Zeichen der neuen Betreiber

Franz Uwe Feindt und seine Frau Marita Blom, beide eigentlich Landschaftsplaner, haben bis Ende Oktober noch das Café im Körnerpark in Neukölln betrieben. Doch die Pacht lief aus und eine Verlängerung wäre zu teuer gewesen. Nun also Pankow, obwohl die beiden in Tempelhof wohnen. Die Gegend gefällt ihnen und der Laden passt einfach. Nicht mehr so groß und nicht mehr so vom Wetter abhängig wie im Körnerpark.

Das Franz ist nicht nur ein Café sondern auch ein Restaurant und so hat es im Gegensatz zu den anderen Cafés in der Florastraße wie Schönhausen, Paula oder Tiriki in Zukunft auch abends offen. In der Küche wird erst einmal experimentiert. Zwar bringen Blom und Feindt einen Koch aus dem alten Café mit, einen Spezialisten für die Alt-Berliner Küche, doch es soll mehr als nur Hausmannskost geben. Geplant sind auch leichte Gerichte, Quiches und Salate. Grundsätzlich gilt: was den Pankowern nicht schmeckt, fliegt von der Karte. Dazu wird sicherlich nicht ihr selbstgemachter Limetten-Cheesecake gehören.

Der trostlose Anblick ist bald vorbei
Franz
Florastraße 25
geplante Öffnungszeiten:
Dienstag bis Samstag 10 – 22.30 Uhr
Sonntag 11 – 20 Uhr

 

Eine Insel kommt zurück

Heute morgen haben Bauarbeiter angefangen, die Mittelinsel an der Kreuzung Flora- Ecke Görschstraße wieder aufzubauen. Vor sieben Wochen musste sie den Arbeiten der Berliner Wasserbetriebe weichen, die im Zuge der Sanierungsmaßnamen in der Florastraße auch gleich ihre Trinkwasserleitungen überholen. Das Überqueren der Straße hat seit dem keinen Spaß mehr gemacht; manchmal hatten Bauarbeiter Erbarmen und stellten sich breitbeinig auf die Fahrbahn, um eine Schar Schulkinder herüber zu winken.

Das Überqueren der Florastraße wird wieder leichter

Das wird bald nicht mehr nötig sein, denn jetzt kommt sie wieder, unsere Insel. Ein Zebrastreifen ist es – wie manche hofften – nicht geworden. Aber der könnte irgendwann doch noch kommen. Vorgesehen ist ein „FGÜ“ (Fußgängerübergang) für die Kreuzung durchaus, allerdings fristet er sein Dasein derzeit auf Platz 27 aller beantragten Querungshilfen. Und da der Bezirk pro Jahr in etwa nur 4 bis 5 Maßnahmen von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt finanziert bekommt… freuen wir uns zunächst einfach über die Insel!

Kiezgesicht: Michael Müller

Hier stellen wir in loser Folge bekannte Gesichter aus dem Florakiez und der Florastraße in Pankow vor. Menschen, die jeder von uns schon gesehen hat und die zu unserer Gegend gehören wie der M27er-Bus. Diese Woche hat der DHL-Bote Michael Müller, auf unsere Fragen geantwortet.
 
Von Amazon bis Zalando – Müller bringt alles bis zur Wohnungstür
 
Funktion: DHL-Paketzusteller. Pankows heimlicher Shoppingassistent weil er Kleidung, Wein, Bilder und Bücher aus dem Internet direkt ins Haus bringt.
Seit wann im Kiez…
2011.
Mag am Kiez: 
Die Altberliner Strukturen.
Ist genervt von…
…Sätzen wie „Ick nehm hier keene Pakete für die Nachbarn an und außerdem blockierst du Parkplätze und Einfahrten“.
An dem Tag, an dem Tegel schließt,...
…fliege ich halt von Schönefeld, auch wenn mir Tegel wegen der Entfernung entgegen kommt. Aber der Lärm im Kiez ist weg und Obst wieder genießbar.
Wenn nicht im Florakiez, möchte ich am liebsten leben in…
Ich arbeite im Florakiez und bin in Zepernick am Rande von Berlin sehr glücklich!
Wünscht sich…
…mehr Toleranz und Rücksichtnahme! Die Parkzustände sind eine einzige Katastrophe für Dienstleister wie mich. Wenn mehr Einsicht und vor allem besonnenes Verhalten mir und meinen Kollegen entgegengebracht wird und wieder Nachbarschaftshilfe einzieht, bin ich sehr zufrieden. Es ist mir ja teilweise schon gelungen, es wieder einzuführen, aber es geht noch viel besser. Alle sollten mehr Verständnis für den jeweilig Anderen mitbringen, dann wird es allen wesentlich besser gehen und eine gewisse Art von Entspanntheit einziehen! Alle Bewohner des Kiezes sind meine Kunden und wollen ihre Pakete in hoher Qualität und durch ein nettes und freundliches Auftreten geliefert bekommen. Dafür stehe ich und bin seit 18 Dienstjahren da. Ich mag meinen Zustellbezirk und den größten Teil der Menschen hier, bin halt auch gebürtig Berliner.

Flüchtlingsunterkunft Mühlenstraße: Lage entspannt

Das Bezirksamt sieht keine Bedrohung des Pankower Flüchtlingsheims durch Rechtsextreme oder unzufriedene Bürger. „Die Lage ist entspannt“, erklärte Sozialstadträtin Lioba Zürn-Kasztantowicz in der Antwort auf eine Mündliche Anfrage der Grünen in der letzten BVV-Sitzung. Der zuständige Polizeiabschnitt könne das bestätigen.

In der Mühlenstraße 33 sind seit Ende November rund 200 Flüchtlinge aus Afghanistan, Serbien, Syrien und Tschetschenien untergebracht. Die Menschen werden als vorübergehende Nachbarn hingenommen, Proteste sind ausgeblieben. Es hat sich sogar ein Unterstützerkreis gebildet, der mit Spenden, Sprachkursen, Hausaufgabenhilfe und anderen Aktivitäten hilft. Pankow ist eben nicht Hellersdorf.

Das Heim während des Umbaus

Das Land Berlin geht derzeit nicht davon aus, dass die Zahl der Flüchtlinge kurz- und mittelfristig wieder deutlich sinkt. Daher gebe es auch keine Pläne für eine Nachnutzung des Flüchtlingsheims in Pankow etwa zur Unterbringung von Obdachlosen. Ohnehin sei das Gebäude nur bis 2017/2018 gemietet, so Zürn-Kasztantowicz. Alles weitere hängt damit auch vom Hausbesitzer ab.

Die gestiegene Zahl von Flüchtlingen hat Auswirkungen auf die Verwaltung. In den zuständigen Ämtern fällt mehr Arbeit an. Das ist aber vom Standort Mühlenstraße unabhängig. Denn die Flüchtlinge werden in Berlin nach dem Geburtsmonats-Prinzip gleichmäßig auf die Behörden der Bezirke verteilt – egal, wo sie untergebracht sind.

Größtes Problem ist laut Zürn-Kasztantowicz die Versorgung mit
Schulplätzen. Denn selbstverständlich müssen auch die Flüchtlingskinder zur Schule gehen und unterrichtet werden. In der Gesamtbetrachtung falle die Zahl in Relation zur stark wachsenden Bevölkerung und Schülerzahl in Pankow allerdings bislang kaum ins Gewicht.

Der Unterstützerkreis kann über das Stadtteilzentrum kontaktiert werden.

Fünf im Florakiez – Das Kindercafé Schönhausen feiert Geburtstag

Heute wird im Kindercafé Schönhausen in der Florastraße Geburtstag gefeiert. Vor etwas mehr als fünf Jahren noch zogen junge Pankower Eltern verzweifelt durch die Straßen des Florakiez. In welchem Laden könnten sie ruhigen Gewissens und entspannt frühstücken, Kaffee trinken oder Kuchen essen, ohne schief angeschaut zu werden? Am 14. Dezember 2008 erfüllte die gelernte Restaurant- und Veranstaltungsfachfrau Annie Rosenthal dann in der Florastraße 27 ihre Vision von familienfreundlicher Gastronomie. Zum Fünfjahresjubiläum erzählt sie, dass ihre Hormone für die Gründung des beliebten Ladens entscheidend waren und weshalb sie sich in der Florastraße wohl fühlt.
Vor ein paar Jahren gab es hier einen Laden für südamerikanisches Kunsthandwerk
florakiez.de: Annie, kennst du alle Kinder hier im Kiez? 
Annie Rosenthal: Nein, um Himmels willen. Ich kenne noch heute viele unserer ersten Kunden. Damals, als wir mit dem Café angefangen haben, war ich noch jeden Tag hier und kannte wirklich die meisten Gäste. Das ist heute nicht mehr so, ich habe jetzt exzellentes Personal, so dass ich auch selbst mehr Zeit mit meiner Familie verbringen kann und nicht mehr jeden Tag im Schönhausen stehe.
Wie bist du denn damals auf die Idee eines Kindercafés gekommen?
Das war wahrscheinlich eine hormongesteurte Entscheidung. Ich war selber schwanger, 2007 wurde meine Tochter geboren. Zwar gab es damals in Pankow Cafés, aber so richtig wohl fühlte man sich mit Kinderwagen und Baby nicht. Deshalb wollte ich etwas für Eltern mit ihren kleinen Kindern eröffnen, wo sie die Zeit, in der sich alles ums Kind dreht, auch genießen können.
Aber zunächst hattest du gar nicht an den Florakiez gedacht.
Nein, ich hatte einen tollen Laden an der Ossietzkystraße gesehen, der Mietvertrag war schon fast unterschrieben, als die doch noch abgesprungen sind. Und zufällig habe ich genau zu dem Zeitpunkt im Schaufenster hier gesehen, dass der Laden frei wird. Das war ein glücklicher Zufall und ich habe das Lokal sofort genommen. Weil wir in Niederschönhausen wohnen, haben wir jedoch den Namen, den wir uns vorher ausgedacht haben und der uns gefallen hat, einfach behalten.
Annie Rosenthal an der Eistheke
Wie kam das Konzept an?
Gut. Das Café war ja von Anfang an gut besucht. Die Veranstaltungen, die regelmäßig bei uns stattfinden, füllen das Schönhausen zusätzlich mit Leben. Einige haben aber auch gemosert und gesagt, wir seien so typisch Prenzlauer Berg, was aber nicht stimmt. Andere haben sich beschwert, dass wir mit unseren Preisen nur etwas für bestimmte Zirkel seien, aber auch das ist falsch.
Was gefällt dir an der Nachbarschaft besonders?
Es ist toll, wie die Geschäfte hier einander unterstützen. Ich organisiere das Kiezfest mit und kenne, auch deswegen, alle Gewerbetreibenden. Klar, dass wir einander unter die Arme greifen. Mit dem Café Paula beispielsweise tauschen wir uns gut aus. Wenn dem einen der Kaffee ausgeht, hilft der andere gerne aus. Alle Gastronomen an der Florastraße müssen hart arbeiten, um von ihrem Geschäft leben zu können. Daran ändert auch der sogenannte Boom nichts. Ich kenne niemanden, der mit 50.000 Euro in der Hand anmarschiert kommt und mal gucken kann, was aus seiner Idee wird.
Hast du einen Wunsch für deine Straße?
Sie müsste endlich wirklich verkehrsberuhigt werden! Offiziell ist sie das ja, aber kaum jemand hält sich an die vorgeschriebenen 30km/h. Auf die Fahrbahn gehören überall Schwellen, damit die Autos nicht mehr so rasen.

Geburtstagsprogramm: 16 Uhr Mitmach-Konzert, Party ab 18 Uhr bis open end

Rauch an der Wollankstraße

Heute am Tag des Rauchmelders kam es am Morgen in der Wollankstraße, Ecke Pichelswerderstraße, zu einer erheblichen Rauchentwicklung. Bis in die Görschstraße waberte der brennende Geruch, die Feuerwehr war auch vor Ort. Gegen zehn Uhr aber hatte sich die größte Aufregung im Florakiez gelegt. „Wir haben hier alles im Griff,“ sagte ein beteiligter Handwerker. Es besteht keine Gefahr, lediglich ein Schornstein wird ausgebrannt.
Viel Rauch an der Wollankstraße

Mieter-Sorgen dominieren Bezirksverordnetenversammlung

Die 19. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Pankow von Berlin am 11. Dezember hatte ein überraschend großes Publikum. Unter den rund 60 Zuschauern waren viele Mieter von Häusern der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Gesobau.

Das Unternehmen will zahlreiche Häuser in Pankow sanieren und die Mieten teilweise auf das inzwischen übliche Niveau anheben. Das Vorhaben birgt reichlich Konfliktpotential und beschäftigt den Bezirk schon seit über einem Jahr. Die Mieter haben Angst vor steigenden Kosten und damit vor Verdrängung. Im Florakiez sind die Florapromenade 21 und die Gaillardstraße 29 betroffen. Ein Teil der Bewohner hat sich zum Pankower Mieterprotest zusammengeschlossen.

Kurz vor Beginn der Versammlung

Zwischen Bezirk und Gesobau ist vereinbart, das Haus Pestalozzistraße 4 zu einem Pilotprojekt für eine sozial verträgliche Sanierung zu machen. Am Umgang mit den Mietern dieses Hauses sollen sich die weiteren Sanierungsmaßnahmen der Gesobau im Bezirk orientieren. Verabredet wurden unter anderem eine Mietenkappung sowie großzügige Härtefallregelungen für sozial schwache Bestandsmieter. Eigentlich soll das Pilotverfahren in Kürze abgeschlossen werden, doch auf den letzten Metern gibt es Schwierigkeiten. Daher brachten die Linke und die Grünen einen Dringlichkeitsantrag ein.

Die Redebeiträge von Gesobau-Mietern aus der Pestalozzistraße ließen Zuhörer und Bezirksverordnete allerdings ein wenig ratlos zurück. Denn während ein Mieter über Schikanen, Ultimaten und Klagedrohungen seitens der Gesobau und Verstöße gegen Absprachen klagte, erklärte eine zweite Mieterin, die Kritik an der Gesobau sei nicht gerechtfertigt. Sie gehöre zu den Härtefällen und sei sehr zufrieden. Es verlaufe alles so, wie versprochen.

Im Plenum herrschte dennoch Konsens, dass alles für das Gelingen des Pilotverfahrens getan werden muss und den Mietern geholfen werden soll. Die Bezirksverordneten stimmten dem Antrag zu und beschlossen damit einen Appell an die Gesobau, den „Weg des Zusammenwirkens  mit den Mietern“ weiter zu verfolgen. Außerdem wurde das Bezirksamt aufgefordert, auf einen einvernehmlichen Abschluss des Pilotverfahrens hinzuwirken.

Baustadtrat Kirchner kündigte weitere Gespräche an und zeigte sich zuversichtlich. Er wies drauf hin, dass im Dialog mit der Gesobau schon eine Menge erreicht worden sei.

Die nächste ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung findet am 29. Januar statt.

Neues Café in der Neue Schönholzer Straße

Statt Wein vom Fass gibt’s jetzt Wein in Flaschen. Knapp drei Monate nachdem der Weinladen Monti in der Neue Schönholzer Straße 2 in Pankow geschlossen hat, wird dort morgen (Freitag, der 13.), ein neues Café eröffnen. Gäste können im hinteren Teil Kaffee trinken und Kuchen essen, aber auch Kleinigkeiten wie Suppe oder Sandwiches werden angeboten. Im vorderen Teil werden Wein und Spirituosen verkauft; und wer zu Hause denkt, ach, hätte ich doch mal eine Flasche mitgenommen, kann entweder zurückkommen oder im dazugehörigen Online-Versandhandel vinofinesse bestellen.

Die Regale müssen noch eingeräumt werden
 Schön & Gut
Eröffnung
Freitag,13.12.2013 um 13:13 Uhr
Neue Schönholzer Straße 2
 Mo-Fr 9 bis 19 Uhr, Sa/So 10 bis 19 Uhr

Stellplätze zu vermieten

Florastraße und Florakiez leiden nicht gerade unter einem Überangebot an Parkplätzen. Wer zur falschen Tageszeit nach Hause kommt, muss lange herumkurven. Das kostet Zeit und Geld, nervt Autofahrer und Anwohner. Die vielen Baustellen im Kiez machen es nicht besser.

Zumindest für den Winter ist jetzt Abhilfe möglich. Auf der Brache in der Florastraße 81 werden Stellplätze vermietet. Für 13 Autos ist Platz, die Kosten halten sich mit 40 Euro pro Monat im Rahmen. Interessenten können sich unter der Telefonnummer 0178-72 28 297 bei den Eigentümern melden.

Die Sache hat aber einen kleinen Haken: Kaum an den Komfort des eigenen Parkplatzes gewöhnt, drohen Entzugserscheinungen. Ab dem Frühjahr wird eine Baugemeinschaft auf dem Grundstück ein Wohnhaus errichten.

Aufruf: Bügel waschen für den Kinder-Secondhandladen Siebenstern

Fahrräder werden gewaschen

Der erste Schock ist vorbei, doch die Bilanz ernüchternd. Durch den Brand in ihrem Kinder-Secondhandladen in der Nacht zum 4. Dezember hat Hendrike Reiner einen Totalschaden erlitten. Holzspielzeug, Bücher, Gummistiefel… alles ist hinüber, verbrannt oder verrußt. Doch sie will weitermachen und den Laden wieder öffnen. Zuerst dachte sie an März, mittlerweile geht sie aber eher von Mai aus, zu viel ist noch an Behörden- und Versicherungsangelegenheiten zu regeln, und die Räume an der Florastraße müssen komplett renoviert werden.

Jetzt wird erst einmal aufgeräumt und gerettet, was gerettet werden kann. Das sind erster Linie die nicht verbrannten Kinderkleider. Sie kommen alle in die Waschmaschine. Die meisten Stücke hatte Reiner angekauft, so dass nur wenig

Notiz an der Ladentür

Kommissionsware betroffen ist.

Auch die Kleiderbügel müssen von einer Rußschicht befreit werden und bekommen einen Waschgang in der Spülmaschine verpasst. Und das sind immerhin rund 4000 Bügel. Wer also mal einen Schwung mitnehmen und wohlriechend zurückbringen mag, bitte im Café Schönhausen nebenan melden. Über diese Unterstützung würden sich die Siebensterne sehr freuen und bedanken sich für die große Anteilnahme durch Nachbarn, Freunde und Kunden.